Homepage
von
Thomas Flügel

Brenta 2013

Web-Impressum

Zurück zur Startseite

Brenta 2013

Dieses Jahr wollte ich zum zweiten Mal eine Klettersteigtour in der Brenta führen. Irritierend waren nur die Wetterberichte, die aufgrund der instabilen Wetterlage recht stark voneinander abwichen. Aber nach dem Vorjahr, in dem sich alles immer zum Besten wandelte, war ich recht optimistisch, dass es schon irgendwie klappen würde - notfalls mit Umplanung.

Wieder einmal eine lange Anreise, liegt die Brenta doch kurz vor dem Gardasee. Wir trafen uns also am Abend zu sechst in Madonna di Calpiglio (1550m), um noch einmal in einer Pension zu übernachten und am nächsten Morgen mit der Seilbahn zu starten.

Am Morgen war es bewölkt, aber immerhin trocken. Der ersten Etappe stand also nichts im Wege. Die erste Überraschung erlebten wir aber schon am Parkplatz der Seilbahn, kostete die Woche pro Auto - selbst nach einigen Verhandlungen - noch 35 Euro. Immerhin durften wir dann in das Parkhaus fahren, so dass die Fahrzeuge sicher untergebracht waren. Die Seilbahn war mit 16,50 Euro für Berg- und Talfahrt eher günstig und nach dem Zahlen ging es mit dieser dann direkt zum Grosté-Pass (2446m).

Oben standan wir dann im kalten Wind hinter der Seilbahnstation, ...



...besahen uns die diversen Wegweiser, ...



...sahen aber nicht wirklich etwas:



Das erste Stück des Weges wurde aufgrund eher seltener Markierungen dann einfach nach Himmelsrichtung hinter uns gebracht, bis wir schließlich reichlich Markierungen fanden und auch die ersten "Berge" zu sehen bekamen:



Im Nebel...



...ging es dann weiter zu unserem ersten Klettersteig, dem Sentiero Alfredo Benini, ...







...über den wir durch reichlich Nebel, ...











...manchen "Weg ins Nichts"...



...und einige Gletscherreste ...







...zum Rifugio Tuckett (2275m) gelangten. Die ersten Regentropfen fielen gerade.

Am nächsten Morgen dann Sonne und blauer Himmel, den auch einer der recht unterschiedlichen Wetterberichte vorhergesagt hatte:





(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



Noch lag unsere Hütte im Schatten, ...



...doch wir starteten um 8 Uhr in Richtung unseres nächsten Klettersteigs, dem Sentiero Sosat.



(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



Zunächst ein Stück Weg des vorhergegangenen Tages zurück bis zu einem Wegweiser, wo wir rechts abbogen:



Bald schon war der Klettersteig erreicht und es ging wieder der Sonne entgegen, ...



...auf die wir aber noch eine Zeitlang warten mussten:







(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)

Blicke hinüber zum Rifugio Tuckett zeigten uns, dass wir das Tal erfolgreich umrundet hatten:



Für uns ging es weiter hinauf, ...



...um dann oben ein großes Trümmerfeld zu queren:





Schließlich kam die Cima Tosa in unseren Blick:



Allmählich wurden aber auch die Wolken wieder mehr:







Zeit also, das letzte Stück des Klettersteigs hinter uns zu bringen:







Die große Leiter stellte bei meiner letzten Tour noch das Ende des eigentlichen Klettersteigs dar. Mittlerweile ist sie aber unten abgeschnitten und nicht mehr begehbar:



Sie wurde durch Krampen ersetzt, die rechts von der Leiter durch die Wand führen:



Nun ja, leichter ist die Stelle nicht geworden :-)

Weiter ging es nun zunächst noch durch die Felsen, ...



...vorbei an vielen Edelweiß, ...









...zum Rifugio Brentei (2182m):





Auf dem Plan stand nun die Mittagpause, die wir aber nicht allzusehr ausdehnten, da die Wolken bereits in unser Tal zogen:



An der Kapelle vorbei begann unsere Wanderung über den Sentiero dei Brentei, ...







...über einen kleinen Gletscher und ...



...hinauf zur Bocca di Brenta:



Von dort ging es steil abwärts und schon bald sahen wir unser Tagesziel, das Rifugio Pedrotti (2491m):







Bis hierher hatte uns der Wettergott beigestanden. Nun aber wurden sich die Wetterberichte ein bisschen ähnlicher: Schnee in der übernächsten Nacht! Uneinig waren sich die Vorhersagen nur darüber, ob der Schnee bis 2500m oder sogar bis 2200m herabkommen sollte und ob es am Tag danach noch schneien sollte. Für uns hieß das aber auf jeden Fall, dass unsere Planung, noch weiter in den Süden zu gehen und dann nach zwei Tagen wieder auf der Hütte zu sein, schwierig werden könnte, insbesondere, wenn wir danach die Klettersteige Bocchette Centrale und Bocchette Alte machen wollten. Nach reichlich Diskussion entschlossen wir uns, die sichere Variante zu wählen und bereits am nächsten Tag zum Bocchette Centrala zu starten.

Morgens lag unter uns ein geschlossener Wolken-Teppich:







Hinauf zu Bocca di Brenta, ...





...die Wolken auf der anderen Seite betrachtet und ...



...weiter zum Bocchette Centrale:



Dieser begann recht harmlos und gut ausgeschildert:









Reichlich Leitern...





...und Seile sollten folgen:













Die Wolken lagen unter uns und die Sonne schien. Waren wir doch zu vorsichtig gewesen?







Auf der Ostseite der Brenta steckten wir dann ganz schnell wieder im Nebel:



Auch der Campanile Basso sieht bei diesem Wetter nicht wirklich reizvoll aus:









Aber wir machten das Beste aus dem Tag und genossen einen wunderschönen Klettersteig:



















Schließlich sahen wir dann schon unterhalb des kleinen Gletschers unser Tagesziel, das Rifugio Alimonta (2580m):



Doch zunächst ging es die letzten steilen Leitern hinunter:





Auf dem Joch sahen wir Richtung Osten weiterhin nur Nebel, ...



Richtung Westen war es aber noch ganz OK, ...





...so dass wir problemlos zur Hütte gelangten:





Die Nacht war ziemlich stürmisch und der angekündigte Schnee verwandelte zumindest die höher gelegenen Brenta in eine Winterlandschaft:





(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)









Wir hatten also die richtige Entscheidung getroffen. Die hohen Klettersteige waren doch recht eingeschneit und vereist. Wir beschlossen also, auf der Hütte zu bleiben und machten über Mittag einen kleinen Ausflug zum tiefer gelegenen Rifugio Brentei (2182m):











An der Hütte fanden wir dann die "Anleitung für die notwendige Ausrüstung":



Wenn man sich das genauer ansieht, kommt man dann doch zu dem Eindruck, dass die Sicherungstechnik in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat:





Auf dem Rückweg genossen wir ein wenig Sonne:







Nachmittags machten wir ein paar Steigeisen-Übungen auf einem Schneefeld. Aber allmählich zog es wieder zu:









Während des Abendessens gab es unweit der Hütte ein paar Gemsen zu sehen:



Dir große Frage war aber, wie es am nächsten Tag aussehen sollte. Würde es Sinn machen, den Bocchette Alte, der immerhin die 3000m-Marke überschreitet, in Angriff zu nehmen? Einige Klettersteiggeher waren den Weg am Tag gegangen. Die Verhältnisse waren aber alles andere als optimal gewesen.

Nun ja, der Wetterbericht sagte zumindest bis in den Nachmittag hinein gutes Wetter voraus und das bestätigte sich auch am Morgen:













Wir starteten also guten Mutes, ...



...sahen noch ein paar Gemsen und ...



...stiegen hinauf zum Anfang des Bocchette Alte:



(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)





Gleich zum Einstieg gab es wieder Leitern:





In stetem Wechsel dazu gab es immer wieder ungesicherte Teile:











Leitern und Seile waren allerdings unsere treuen Begleiter:











(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



Ganz oben waren wir dann im Schnee angekommen:







Problematisch wurde dieser aber erst im Abstieg im zweiten Teil, da es nordseitig viel weniger getaut hatte und immer wieder Stellen vereist waren:









Die lange "Scala degli Amici" ("Leiter der Freunde") war dann zwar lang, aber eher einfach:











(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)











Am Ende des Klettersteigs eine weitere "Anleitung zum Begehen von Klettersteigen", in diesem Fall für "schwierige Wege":







(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



Nach einem mühsamen Abstieg...





...standen wir oberhalb des nächsten Gletschers, den wir mit den Steigeisen gut bewältigten:



Kurz danach erreichten wir wieder das Rifugio Tuckett (2275m). Hatte bis jetzt noch immer wieder die Sonne geschienen, durften wir kurze Zeit später einen heftigen Hagelschauer erleben, so dass mal wieder alles "weiß" war.

Unser letzter Tourtag war gekommen und wir waren - aufgrund unserer Abkürzung im Süden - einen Tag früher auf dem Rifugio Tuckett angekommen als beabsichtigt. Kurzerhand wurde noch ein weiterer Klettersteig, der Sentiero Vidi, eingeplant. Zunächst mussten wir aber Richtung Grosté-Pass zurück, dieses Mal ohne Klettersteig:



(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)











Kurz vor dem Pass bogen wir ab und erreichten so das Rifugio Grosté "G. Graffer" (2261m), wo wir kurz einkehrten:



Steil hinauf führte der Weg zum Klettersteig:





(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)



(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)

Der Sentiero Vidi quert die Felsen, mit eher wenig Eisen, dafür aber um so mehr Steinschlag:





Richtung Süden hat man (so steht es in der Beschreibung) einen schönen Blick zum Brenta-Hauptmassiv:



Aber egal, wir konnten zumindest mal Richtung Norden etwas sehen...







...und näherten uns Schritt für Schritt dem Start unserer Tour:





Am Grosté-Pass angekommen, fuhren wir mit der Seilbahn hinab nach Madonna, ...



...wo wir die letzte Nacht nochmals in unserer Pension übernachteten.

Fazit: Wieder einmal lief eine Tour ein bisschen anders als gedacht. Wir haben aber die schönsten Klettersteige trotz teilweise Eis und Schnee erfolgreich bewältigt. Alle waren zufrieden mit sich und der Tour. Ziel erreicht!